Was ist das?
Das Wesen des PZT ist die „Wiederheranführung“ des Pferdes an normale und anatomisch–physiologisch korrekte Bewegungsabläufe.
Bewegung ist eine kompliziert Aufgebaute, kybernetische Leistung des Gehirns des Lebewesens.
Schock oder Schmerzzustände ändern meist spontan und nachhaltig den Bewegungsablauf zugunsten einer Schon–und Schutzhaltung. Lange nach Abheilung und der meist daraus resultierenden möglichen Vollbelastung einer Struktur bleibt die Schonhaltung noch bestehen.Schonhaltung bedeutet für das Tier jedoch eine Einschränkung in der Entfaltung des adäquaten Bewegungsablaufes.
Nicht selten führt die "vergessene" Schonhaltung wieder zu neuen Verletzungen und es entsteht ein Kreislauf, der für das Tier wieder mit einer dazu noch verstärkten Schonhaltung weiterführt.
Eine Anwendung im Sinne einer propriozeptiven, kybernetisch wirksamen Form führt das Pferd aus diesem Curriculum heraus.
Betrachtet man des Pferd in seinen Bewegungsqualitäten, dann zumeist nur in der nach "Vor" gerichteten Dynamik. Durch eine gezielte Analytik (speziell im Bereich der hinteren Extremitäten) lassen sich bei geschätzten 70% der Pferde mittelgradige bis hochgradige Bewegungseinschränkungen in der Raumachsen-Bewegung demaskieren.
Diese Probleme offenbaren sich in der adäquaten Stand- und Bewegungsadaption auf (vor allem) seitliche und rückwärtsgerichtete Bewegungsimpulse.
Merkmale (Beispiele):
Seitlicher Impuls: Unsicherheiten im "Übertreten", das "Nachziehen" einer Extremität oder aber auch das "Umfallen" des Pferdes.
Probleme beim Verladen des Pferdes sind sehr häufig Probleme der propriozeptiven Sensibilität des Pferdes.
Propriozeption (von lateinisch: proprius„eigen“und recipere„aufnehmen“) bezeichnet diejenige Komponente der Wahrnehmung von Lebewesen, die Informationen nicht über die Außenwelt, sondern aus eigenen Körperabschnitten und über eigene Körperabschnitte bereitstellt. Es handelt sich somit um eine Eigenempfindung.
Propriozeption ist aufgegliedert in Oberflächensensibilität und Tiefensensibilität. Propriozeptoren und Interozeptoren.
Es handelt sich z.T. um Mechanozezeptoren, die als sensible Endorgane auf Zustand und Zustandsänderungen des Bewegungs- und Halteapparats ansprechen. Z.B. Muskelspindeln, Sehenenspindeln aber auch um andere Rezeptoren, die Zustand und Zustandsänderungen des eigenen Körpers signalisieren. Sensomotorik, sensomotorischer Cortex, Körperschema.
Tiefensensibilität
Tiefensensibilität oder Tiefenwahrnehmung ist die zentralvenöse Verarbeitung bestimmter Reize aus dem Körperinneren. Sie ist der komplementäre Begriff zu Oberflächensensibiliät. Tiefensensibilität ist ein Teil der Propriozeption, da auch sie Informationen aus dem eigenen Körper bereitstellt. Der Propriozeption wird die Exterozeption gegenübergestellt.
Tiefensensibilität ist zu unterteilen in:
der Informationen über die Position des Körpers im Raum und die Stellung der Gelenke und des Kopfes liefert
der Informationen über den Anspannungszustand von Muskeln und Sehnen liefert
durch den eine Bewegungsempfindung und das Erkennen der Bewegungsrichtung ermöglicht wird.
Die kinästhetische Wahrnehmung findet durch Rezeptoren in Gelenken(Gelenksensoren), Muskeln- und Muskelspindeln und Sehnen (Golgi- Organellen) statt.
Die Propriozeption nimmt Informationen aus Muskeln und Sehnen auf. Wahrnehmung der Stellung und Bewegung des Körpers im Raum, durch spezifische Rezeptoren Propriorezeptoren). Registrierte Informationen über Muskelspannung (Golgi-Sehnenorgan), Muskellänge (Muskelspindel) und Gelenkstellung beziehungsweise Bewegung werden zum Teil auf Rückenmarkebene(monosynaptisch) verschaltet (propriozeptive Reflexe).
PZT Training richtet sich in der Anwendung nach dem Trainingsplan und nach den gewünschten Trainingszielen.
Die Methoden sind variabel und sind in der Abfolge unterschiedlich zu gestalten, um möglichst keinen Gewöhnungseffekt zu erzielen.
Je nach Aufmerksamkeit und Trainingsmodel (nach Belastbarkeit des Pferdes) kann ein intelligentes PZT-Training bis zu 60 Minuten (mit kurzen Pausen) dauern.